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Hallo Deutschland! Ich bin weiblich, 20 Jahre alt, und sicher eine Bereicherung für den Gen-Pool X) Ich möchte hiermit über Ereignisse, Geschichten und Menschen schreiben, die mich und vielleicht andere bewegen. Ich hoffe, Ihr findet Zeit und Lust, das mit mir zu teilen!

Sonntag, September 04, 2005

Black Rock City


Burning Man – brennender Mann. Was soll das sein? Das fragen mich die Leute, wenn ich ihnen erzähle, wo mein Freund gerade ist. Mittlerweile sage ich scherzhaft, dass es ein freiwillig aufgesuchtes Alcatraz für Verrückte sei. Das Festival findet aber nicht auf einer Insel statt, sondern genau in mitten der Wüste von Nevada (USA). Die Tage sind sehr heiß und nachts, wie es eben in der der Wüste ist, sehr kalt, was den einzigen Grund für die Teilnehmer bietet, sich etwas anzuziehen. Mittlerweile wird die Veranstaltung von über 35.000 Freaks, Künstler, Schriftstellern, Karrieremenschen, Hippies, Handwerker und Normalsterbliche jährlich besucht. Die Veranstaltung dauert eine Woche und überall beteiligen sich die Menschen an ihrem Aufbau, somit ist es ein einziges großes Kunstwerk. Dort gibt es nichts zu kaufen und Werbung ist verboten. Alles, was man brauch, nimmt man mit und wird außerdem ständig beschenkt.

Feuertänzer oder Dj’s unterhalten die feiernden Gäste. Angehende oder bereits etablierte Künstler jeder Art bauen skurrile Gebilde, die nach einer Woche, wie die Statue des riesengroßen Strichmännchen selbst, niedergebrannt werden.
Andere Besucher bauen Zelte, wo z.B. zig Menschen miteinander meditieren oder sich gegenseitig anmalen. Andere sind Alleinunterhalter und fahren mit 3m hohen Fahrrädern an dir vorbei.



Die Gruppe, mit der mein Freund da ist, gehört sicher nicht zu den dortigen Attraktionen, aber genau das gibt einem zu denken, wenn man sich die Leute ansieht.
Ihre Art der Beteiligung ist die Zubereitung von typisch amerikanischem Frühstück, die dir von nur mit einer Schürze bekleideten Männern, die meist homosexuell sind, serviert wird. Oder sie rollen dich zu einer großen menschlichen Sushirolle, in der es angenehm kühl ist und in der du dann verweilen kannst und selbst gefüttert wirst.

Aus der ferne beobachtet, scheint das vielleicht harmlos, aber es gibt einem zu denken, wenn du auf Bildern deinen Freund in der Menge entdeckst, umgeben von Menschen mit Tauchmasken, die innen mit Wasser gefüllt sind und sie nötigt, mit einem Schlauch zu atmen.



Es ist schwierig, sich vorzustellen, dass diese tausende Menschen genau heute wieder ihrer Tätigkeiten nachgehen. Wieder im Anzug vor dir sitzen und dich über deine Finanzplanung beraten, wieder im Hörsaal sitzen und Klausuren schreiben, dich Sätze fragen wie "darf es noch etwas sein?", oder von ihrer sehnsüchtigen Freundin am Flughafen abgeholt werden, ihr in die Arme fallen und die Augen schließen.
Ich freue mich riesig auf ihn und seinen Erzählungen von den Spinnereien.

2 Comments:

  • At 05 September, 2005 02:53, Anonymous Anonym said…

    abgefahren!
    klingt einwenig wie eine Hippie-Kolonie oder Mad max` vergessene Kinder !
    Die Bilder bestätigen die Annahme?!
    Schade, dass es so weit weg ist. Ein Besuch wäre sicher sehr erfrischend ; )

    Würde mich interessieren, ob dein Freund sich schwer tut wieder in den Alltag zurück zu kommen?

    Grüße
    Kami

     
  • At 08 September, 2005 05:51, Blogger پانته‌آ said…

    Grüß' ihn auch von mir, wenn er ankommt :)

     

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